Endlich gesünder einkaufen, und das mit nur einem einzigen Blick auf die Produkte im Supermarkt – das verspricht der sogenannte Nutri-Score. Denn er soll dabei helfen, Nährwerte von Lebensmitteln auf einen Blick zu vergleichen und so eine gesündere Entscheidung zu erleichtern. Doch funktioniert das tatsächlich?
Eine gesunde Ernährung ist wichtig, das lernen viele Menschen bereits im Kindesalter. Denn eine einseitige und kalorienreiche Ernährung kann diverse Krankheiten begünstigen. Der Gang in den Supermarkt kann jedoch schnell überfordern, weil die Auswahlmöglichkeiten nahezu unendlich zu sein scheinen. Vor allem fehlt eine klare Orientierung, welches Lebensmittel wie viel Nährwert beinhaltet und wie dieser zu interpretieren ist. Der sogenannte Nutri-Score soll einen schnellen Überblick darüber bieten. „Der Nutri-Score wurde eingeführt, um die Nährwerte eines Lebensmittels mit dem anderer Lebensmittel derselben Kategorie auf einen Blick darzustellen. Dies erfolgt über eine fünfstufige, farbige Skala von A (dunkelgrün) für die höchste Nährwertqualität über C (gelb) bis E (rot) für die niedrigste Nährwertqualität. Somit bietet der Score eine erste Orientierung bei der Lebensmittelauswahl“, erklärt Micaela Schmidt, Ökotrophologin bei der BARMER. Da der Nutri-Score jedoch nur die Lebensmittel innerhalb der gleichen Produktgruppe vergleicht und keinen Gesamtüberblick über eine ausgewogene Ernährung bietet, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin viele unterschiedliche Lebensmittel in der empfohlenen Menge und dem richtigen Verhältnis zu sich nehmen.
Um die Einordnung auf der Skala zu ermöglichen, werden der Energiegehalt sowie die ernährungsphysiologisch günstigeren und ungünstigeren Nährstoffe miteinander verrechnet. Dabei berücksichtigt der Nutri-Score nicht alle Inhaltsstoffe eines Produktes. Beispielsweise fließen weder Vitamine, Mineralstoffe noch Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker in die Gesamtbewertung ein. Seit November 2020 kann der Nutri-Score als freiwillige Angabe auf der Vorderseite eines Produktes angegeben werden. Sobald sich ein Hersteller dazu entscheidet, die Skala zu verwenden, muss er dies jedoch für alle angebotenen Produkte der Marke tun. „Die Kennzeichnung mit dem Nutri-Score ersetzt jedoch nicht die Pflichtangaben wie beispielsweise das Zutatenverzeichnis, die Nährwertkennzeichnung oder das Mindesthaltbarkeitsdatum“, erklärt Schmidt. Jedoch ist der Nutri-Score eine nützliche Orientierung, ohne schon eine vollständige und damit perfekte Hilfe zu sein. (Barmer)