Mit Schale essen oder ohne? Diese Frage stellt sich bei Orangen und Bananen nicht. Aber wie sieht es bei Gurken, Äpfeln oder Möhren aus? Schält man sie oder schneidet man dann sozusagen die Vitamine weg? Stecken die Vitamine bei Obst und Gemüse immer direkt unter der Schale?
Gabriele Kaufmann vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) beantwortet diese Frage mit „Jein“. Es ist zwar richtig, dass sich gesunde Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe im Schalenbereich vieler Obst- und Gemüsearten konzentrieren können. Das ist aber nicht immer der Fall und im Inneren stecken ebenfalls Nährstoffe.
Ein Hinweis darauf, wie sich die wertvollen Inhaltsstoffe verteilen, kann die Farbgebung sein. Möhren sind beispielsweise gleichmäßig durchgefärbt. Am Farbstoff der Karotinoide lässt sich ablesen, dass viel Provitamin A (Betacarotin) enthalten ist. Bei Möhren verteilt sich die Farbe, also auch der Provitamingehalt, relativ gleichmäßig.
Bei Äpfeln hingegen kann man die Frage klar mit „Ja“ beantworten. Hier sehen wir, dass die Schale verschiedene Grün-, Rot- und Gelbtöne aufweisen kann. Diese Farben finden sich so im Fruchtfleisch nicht wieder. Also kann man anhand der Farbgebung ablesen, dass sich die betreffenden wertvollen Stoffe im Apfelschalenbereich konzentrieren. Bei Salatgurken ist das auch zutreffend. Die wertvollen Stoffe befinden sich hier ebenfalls verstärkt in der Schale.
Viele schälen ihr Obst und Gemüse, weil sie zu viele Schadstoffe, Pestizide oder Rückstände befürchten, die sich im Schalenbereich sammeln können. Das ist bei in der Regel gut geprüfter Handelsware aber nicht notwendig. Sorgsame Lebensmittelhygiene sorgt hier ausreichend vor: Waschen, abreiben und eventuelle Schadstellen herausschneiden genügt. Wer möchte, kann natürlich auf Bio-Ware zurückgreifen, die nochmals besonderen Vorgaben unterliegen. Aber auch bei konventionellen Handelsprodukten gelten strenge Standards, die regelmäßig geprüft werden und als sicher gelten. (BZfE)