Neurologie: Wie Nikotin wieder unangenehm wird

Etwa 25 Prozent der Deutschen rauchen, obwohl mittlerweile allen klar sein dürfte, wie gesundheitsschädigend das ist. Nur wenigen Rauchern gelingt es, ihre Sucht zu überwinden und dauerhaft abstinent zu bleiben. Das ist nicht verwunderlich, denn das Suchtpotenzial des Nikotins ist vergleichbar mit dem von Heroin.

Ein Ansatz, Rauchern ihre Sucht zu verleiden, ist, sie daran zu erinnern, wie das Rauchen auf sie gewirkt hat, als sie angefangen haben: als Raucher muss man sich das Inhalieren erst antrainieren. Alle Menschen finden Zigaretten zunächst eklig, nur gewöhnen sich Raucher an den Gestank und Geschmack zugunsten des Nikotinkicks.

An dieser Stelle setzen aktuelle Studien mit Mäusen an: Für Glücksgefühle ist das dopaminerge Belohnungssystem zuständig. In diesem System gibt es zwei verschiedene Neurontypen: die Dopamin-Neuronen und die GABA-Neuronen. Während erstere eher Unlust hervorrufen, aktivieren zweitere Lustgefühle. Bei Nikotinsucht verringert sich offenbar die Anzahl der Neurone, die mit Unlust auf Nikotin reagieren. Raucher lernen also, Nikotin zu mögen.

Ließe sich dieser Prozess umkehren, könnte man Rauchern die Lust am Nikotin gegebenenfalls wieder verleiden. Weitere Forschung soll zeigen, ob sich aus diesem Ansatz künftig ein Medikament zur Raucherentwöhnung entwickeln lässt.

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