Abnehmen ohne Kalorienzählen, jung und fit bleiben – das verspricht die Sirtfood-Diät. Sie setzt auf die Kraft der körpereigenen Sirtuine, die durch eine verringerte Kalorienaufnahme und eine pflanzenbetonte Kost angeschaltet werden können. Aber wie wirksam ist die Ernährungsform?
Sirtuine sind Enzyme, die wichtige Stoffwechsel- und Alterungsprozesse steuern. Vermutlich werden sie bei verringerter Kalorienzufuhr aktiviert, wenn der Körper unter Stress steht. Sirtuine bringen den Stoffwechsel in Schwung, fangen freie Radikale ab und setzen Reparaturmechanismen in Gang. In diesem Bereich wurde in den vergangenen Jahren viel geforscht.
Vermutlich können Sirtuine auch durch verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe aktiviert und unterstützt werden. Das ist die Basis des Sirtfood-Diät-Konzepts: Durch die gezielte Auswahl von pflanzlichen Lebensmitteln soll ein ähnlicher Effekt erreicht werden wie durch eine Nahrungspause. Dazu zählen beispielsweise Obst wie Zitrusfrüchte, Äpfel und Beeren, grünes Blattgemüse, Kohl, Hülsenfrüchte und Gewürze wie Kurkuma, Zimt und Knoblauch. Auch hochwertiges Olivenöl und Cashewkerne sind reich an Sirtuin-aktivierenden Pflanzenstoffen, während Weißmehl und Zucker gemieden werden.
Meist ist die Diät in verschiedene Phasen geteilt. In den ersten drei Tagen wird reichlich Flüssigkeit, etwa als grüne Säfte und Smoothies, getrunken und die Kalorienaufnahme auf 800 bis 1.000 Kilokalorien begrenzt. In den nächsten vier Tagen wird die Kalorienaufnahme etwas erhöht, bis in der letzten Phase ohne Einschränkungen reichlich Sirtfood gegessen wird.
Die Sirtfood-Diät ist eine pflanzenbetonte Kost, die sich langfristig positiv auf die Gesundheit auswirken soll. Dafür ist aber wichtig, den Körper insgesamt ausgewogen zu ernähren und mit allen Nährstoffen zu versorgen. Als Diät ist sie eher für Menschen geeignet, die nur wenig Gewicht verlieren oder ihre Figur erhalten wollen. Noch ist nicht abschließend geklärt, ob die sekundären Pflanzenstoffe tatsächlich Sirtuine aktivieren und dadurch ein Gewichtsverlust begünstigt wird. Auch der Anti-Aging-Effekt lässt sich nicht eindeutig nachweisen.
Generell sind kurzfristige Diäten mit einer schnellen Gewichtsabnahme nur selten erfolgreich, da sie zum Jo-Jo-Effekt führen können. Am besten lässt sich das Wunschgewicht schrittweise erreichen: Ausgewogen und gesund ernähren (eventuell über eine Ernährungsumstellung nachdenken) und viel bewegen. (BZfE)