Unsere Ernährungsweise und eine unzureichende körperliche Aktivität sind mit verantwortlich an der Entwicklung von Übergewicht und der Zunahme chronischer Wohlstandserkrankungen. „Dazu gehört vor allem das sogenannte metabolische Syndrom“, so der Kardiologe und Sportmediziner Professor Dr. Daniel König, von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, anlässlich der Arbeitstagung „Sporternährung praxisnah“, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die kürzlich in Bonn stattfand.
Das metabolische Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheiten und Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen. Dazu zählen zu viel Bauchfett, Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte, was mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko einhergeht. Aktuellen Schätzungen zufolge weisen 15 bis 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ein metabolisches Syndrom auf. Durch regelmäßige körperliche Aktivität und eine Gewichtsreduktion wird die Risikokonstellation chronischer Erkrankungen auf vielfältige Weise positiv beeinflusst.
Körperliche Fitness zusammen mit einer Gewichtsreduktion ist das Optimum. Aber: Fitness ist nicht gleich Fitness. Der Fachmann spricht hier von der kardiorespiratorischen Fitness. Sie bezeichnet, wie gut die Atmung und der Blutkreislauf in der Lage sind, den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Ein in diesem Sinne „fitter Mensch mit leichtem Übergewicht ist besser dran, als ein schlanker unfitter Mensch“, so Professor König.
Viele epidemiologische Studien zeigen eine teilweise deutliche Abnahme chronischer Erkrankungen bei sportlich aktiven Menschen. Um das notwendige Maß an Fitness zu erreichen, ist ein zusätzlicher Energieumsatz von circa 1.000 bis 1.500 Kilokalorien/Woche durch körperliche Aktivität notwendig. Das erreicht man durch 5-mal Sport pro Woche à 45 Minuten mit moderater Intensität oder 3-mal Sport pro Woche à 45 Minuten mit hoher Intensität. Moderat heißt: man kann sich beim Laufen, Radfahren usw. noch ohne Anstrengung mit seinem Nebenmann/seiner Nebenfrau unterhalten.
Aktivitäten darüber hinaus bringen nicht viel. „Andererseits“, so König, „besitzt der Körper auch keinen Memory-Effekt.“ Das heißt, wenn die körperlichen Aktivitäten nachlassen oder aufhören, gehen die einmal erreichten positiven Effekte auch wieder verloren. (BZfE)